Rathaus Hochdorf
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18:30 Uhr

Auf dem Weg zu einer „Sorgenden Gemeinschaft“ – Bericht vom Infotreffen

am Donnerstag, den 23. Mai 2019, im Rathaus Hochdorf

 

Schritt für Schritt nimmt das Thema „Sorgende Gemeinschaft“ Gestalt an. In der Informationsveranstaltung am 23. Mai wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen zusammengetragen. Rund 30 Interessierte nahmen teil um den aktuellen Stand der Planungen und die Erfahrungen der Seniorengenossenschaft Riedlingen kennenzulernen. Die Informationsveranstaltung wurde von Gina Wiegräfe in bewährter Weise moderiert.

 

Gemeinsame Aktivitäten und passende Räumlichkeiten

Die Projektgruppe Aktivitäten hat bereits im April mit einem Lauftreff begonnen. Dieser findet bis zu den Sommerferien jeden Dienstag um 14:30 Uhr statt,Treffpunkt ist am Rathaus in Hochdorf. Auch ein erster geselliger Nachmittag wurde am 10. April im TSV Vereinsheim organisiert. In Absprache mit dem Team „Seniorenkaffee“ der Kath. Kirchengemeinde soll monatlich eine Zusammenkunft mit Singen, unterschiedlichen Angeboten und Kaffeetrinken angeboten werden. Schön wäre es, wenn das Organisationsteam noch Verstärkung bekommt. Interessenten dürfen sich gerne bei Erika Hipper, Telefon 07355 1345, melden. Das Thema „geeignete Räumlichkeiten“ wird im Blick behalten.

 

Fahr- und Begleitdienste

Christel Creutzfeldt berichtet, dass sich in der Arbeitsgruppe Fahr- und Begleitdienste bereits  Koordinatoren und freiwillige Fahrer und Fahrerinnen bereit erklärt haben mitzuwirken. Für den Fahr- und Begleitdienst soll das private Fahrzeug genutzt, die Auslagen über eine Kilometerpauschale abgedeckt werden. Wie der Fahr- und Begleitdienst angefordert werden kann und welche Bedingungen die Nutzer erfüllen sollten, ist in Klärung. Theo Wiedemann nahm zum Konzept „Mitfahrbank“ Stellung und benannte die geplanten Standorte in Unteressendorf, Hochdorf und Schweinhausen. Hier ist die Anschaffung/Herstellung der Bänke der nächste Schritt.

 

„Biete – Brauche“ Projektgruppe zur Bedarfsermittlung über Bürgerumfrage

Die Ergebnisse der Bürgerumfrage wurden von Petra Wydler vorgestellt. Gut 30 Fragebögen sind bis zum Stichtag Ende April im Rathaus abgegeben worden. Die Auswertung machte deutlich, dass bei ca. 80 Prozent die angefragte Unterstützung und die angebotene Hilfe übereinstimmten. Bei „Ich könnte mich engagieren“ gingen 160 Meldungen ein, bei „Ich würde Hilfe in Anspruch nehmen“ 88 Meldungen. Sobald die Rahmenbedingungen geklärt sind, kann es los gehen. Herzlichen Dank an alle, die den Fragebogen zurückgeschickt haben.

 

Organisation Dienstleistungsbörse - Anlaufstelle und Rahmenbedingungen

Die Arbeitsgruppe „Rahmenbedingungen der Dienstleistungsbörse“ hat sich mit vielen Fragen beschäftigt:

  • Wie gehe ich vor, wenn ich Hilfe möchte?
  • Müssen Personen, die Hilfe in Anspruch nehmen bzw. Hilfe geben, Mitglied  im Verein Lebensqualität Hochdorf e.V. werden?
  • Gibt es eine Anlaufstelle und welche Aufgaben hat diese?
  • Welche Hilfeleistungen werden angeboten?
  • Muss ich für in Anspruch genommene Leistungen bezahlen?
  • Wie gehe ich vor, wenn ich Hilfe leisten möchte?
  • Sind meine Hilfeleistungen unentgeltlich?
  • Bekomme ich eine Gegenleistung in Form von Bezahlung oder in anderer Form?
  • Wie werden die Hilfeleistungen dokumentiert und verwaltet?

 

Traude Koch berichtete, dass sie und ihre Teampartnerinnen bei den Besuchen in der Einrichtung „Bürger für Bürger“ in Bad Saulgau, bei der Seniorengenossenschaft Riedlingen und dem Netzwerk Miteinander in Binzwangen viele Informationen, aber auch Ermutigung und pragmatische Tipps bekommen haben.

Das Thema Anlaufstelle wird in den Gemeinden unterschiedlich gehandhabt. In Bad Saulgau gibt es zwei Mal pro Woche feste Bürozeiten, an denen interessierte Personen vorbeikommen und ihre Anliegen benennen. Immer ist ein Vorgespräch unabdingbar um herauszufinden, welche Hilfe benötigt wird bzw. welche Hilfen und Ressourcen eine engagierte Person zu bringen bereit ist. Zudem ist eine schriftliche Vereinbarung erforderlich, um die Vorgaben des Datenschutzes und eine mögliche Abrechnung zu gewährleisten. Die Seniorengenossenschaft in Riedlingen wurde vor mehr als 30 Jahren gegründet, sie wird bürgerschaftlich organisiert. Hier gibt es ehrenamtliche Ansprechpartner für die Bereiche Betreuung, Hilfen rund ums Haus, Essen auf Rädern, Begleitdienst und Botengänge, die beinahe rund um die Uhr telefonisch erreichbar sind. Das Projektteam Dienstleistungsbörse wird in den nächsten Wochen Entscheidungen treffen, sodass das Projekt nach den Sommerferien starten kann.

 

Erfahrungen aus Riedlingen

Als Gast berichtete Josef Martin von seinen langjährigen Erfahrungen mit der Seniorengenossenschaft Riedlingen. Er machte deutlich, wie wichtig bürgerschaftliche Initiativen angesichts des demografischen Wandels und den Veränderungen der Altersstruktur sind. Er zeigte auf, dass nicht alle ältere Menschen Pflege bedürfen, aber doch die meisten im hohen Alter auf Unterstützung angewiesen sind. Die frühere Großfamilie gibt es nicht mehr. Hier wurden die Oma und der Opa mitversorgt und gleichzeitig waren sie wichtig für die Kinderbetreuung, übernahmen vielfältige Aufgaben in der Familie. Dieses gemeinschaftliche Miteinander gilt es neu in Form einer bürgerschaftlichen Gemeinschaft zu organisieren. Herr Martin erläuterte, dass ein Engagement auf rein ehrenamtlicher Basis in keinem Land in Europa erfolgreich war. Alle Versuche dieser Art scheiterten. Das Konzept, eine geleistete Stunde auf ein Zeitkonto zu schreiben oder mit einer Aufwandsentschädigung zu bezahlen, hat sich in Riedlingen bewährt und er würde es auch im Falle eines Neubeginns wieder so umsetzen. Der Verwaltungsaufwand hierfür sei hoch, aber leistbar. Es ist eine Überlegung, in Riedlingen die Dienste der Abrechnungsstelle in Anspruch zu nehmen, die die Verwaltungs- und Buchhaltungsaufgaben für Hochdorf übernehmen könnte. Dies würde das Team der Sorgenden Gemeinschaft entlasten und Kosten sparen. Weitere Informationen können den Präsentationen der Informationsveranstaltung auf der Homepage www.lebensqualitaet-hochdorf.de entnommen werden

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